Konservative Urologie
Die konservative Urologie umfasst die Behandlung urologischer Erkrankungen durch den Einsatz nicht-operativer Methoden d.h. ohne chirurgische Eingriffe. Diese beinhalten in erster Linie Medikamente, aber auch physiotherapeutische Maßnahmen, Verhaltensänderungen und andere Therapien, die darauf abzielen, Symptome zu lindern, die Krankheit zu kontrollieren oder das Fortschreiten von Erkrankungen zu verhindern.
In der Urologie Südliche Weinstrasse setzen wir Methoden der konservativen Urologie bei verschiedenen urologischen Störungen ein, wie zum Beispiel:
1. Medikamentöse Tumortherapie
Die onkologische Urologie ist von herausragender Bedeutung: Über die gesamte Bevölkerung gesehen werden ca. 25% aller bösartigen Erkrankungen durch Urologen behandelt. Das schließt auch die Systemtherapie mit ein. Interessanterweise wird die klassische Chemotherapie hierbei immer unwichtiger. Sie wird zunehmend durch wesentliche schonendere, aber auch effektivere Therapeutika ersetzt.
Hierzu bilden wir uns kontinuierlich weiter, so dass Sie bei uns immer nach dem aktuellen Stand der Forschung behandelt werden.
2. Benigne Prostatahyperplasie (BPH)
Die Beschwerden, die durch einer gutartige Prostatavergrößerung hervorgerufen werden, können medikamentös behandelt werden. Erste Wahl sind die sogenannten alpha-Blocker (Leitsubstanz: Tamsulosin), welches häufig schon vom Hausarzt verordnet wird.
Bei Unverträglichkeit oder unzureichender Wirkung steht aber eine Vielzahl an Differentialtherapien zur Verfügung.
3. Harninkontinenz
Oft wird die Inkontinenz mit speziellen Beckenbodenübungen, Medikamenten oder Biofeedback behandelt. In diesem Bereich etablieren sich auch die sogenannten DiGAs (Digitale Gesundheitsanwendungen) zunehmend. Hierzu beraten wir Sie gerne.
4. Nierensteine
Kleinere Steine können oft ohne operative Eingriffe mit Schmerzmitteln, einer Erhöhung der Flüssigkeitsaufnahme und Medikamenten, die die Steinausscheidung unterstützen, behandelt werden.
5. Erektile Dysfunktion
Diese kann konservativ mit Medikamenten, in erster Linie den PDE-5-Hemmern (Leitsubstanz Sildenafil), therapiert werden. Aber auch in diesem Bereich gehen die therapeutischen Optionen weit über die Medikamenteneinnahme hinaus.
6. Infektionen der Harnwege
Die Urologie ist eine der Disziplinen, die am häufigsten Antibiotika einsetzt. Daher sind eine sorgfältige Indikationsstellung und optimierte Dosierung hier ganz besonders wichtig. Ziel ist immer, so wenig Antibiotika wie möglich zu verordnen.
Je nach Schwere der Erkrankung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten kann die konservative Therapie entweder allein oder in Kombination mit chirurgischen Eingriffen eingesetzt werden.
Chirurgische Urologie
Die Urologie ist in erster Linie eine chirurgische Disziplin und bietet eine Vielzahl von Operationen, die auf unterschiedliche Krankheitsbilder abzielen. In erster Linie sind die bösartigen Erkrankungen des Harntrakts, funktionelle Probleme wie Blasenentleerungsstörung oder Harninkontinenz und nicht abgangsfähige Harnsteine zu nennen. Das Ziel der chirurgischen Urologie ist es, Patienten von schmerzhaften, gefährlichen oder funktionellen Problemen im Zusammenhang mit den Harn- und männlichen Geschlechtsorganen zu befreien. Dabei kommen sowohl minimal-invasive Techniken als auch offen-chirurgische Verfahren zum Einsatz.
In der Urologie Südliche Weinstrasse führen wir routinemäßig die folgenden chirurgischen Eingriffe durch:
1. Prostataoperationen:
Transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P): Entfernung von Prostatagewebe über die Harnröhre, häufig bei gutartiger Prostatavergrößerung.
Stanzbiopsien der Prostata: Bei Hinweisen auf Prostatakrebs
2. Tumorchirurgie:
Orchiektomie: Entfernung des Hodens bei bösartiger Veränderung.
Transurethrale Blasentumorresektion (TUR-B): Es kommt eine ähnliche Technik wie bei der Prostataresektion zum Einsatz.
3. Nierensteine:
Endoskopische Steinentfernung: Chirurgische Entfernung von Harnsteinen aus Nieren, Harnleiter oder Blase über die Harnwege.
4. Funktionelle Eingriffe:
Zum Beispiel die Rekonstruktion der Harnröhrenmündung oder die Behandlung von Harnröhrenstrikturen, einschließlich dem sehr modernen und schonenden Optilume-Verfahren
5. Äußeres Genitale:
Sanierung störender Veränderungen wie Vorhautverengung oder Wasserbrüche am Hodensack.
Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL)
Im Hinblick auf beruflich oder privat bedingte Risiken können weitere diagnostische Maßnahmen sinnvoll sein, die unumstrittenen zu den internationalen urologischen Standards zählen. Jedoch enthält der seit mehr als drei Jahrzehnten nicht mehr ergänzte urologische Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen diese Leistungen nicht. Somit müssen die Kosten dieser Untersuchungen, sogenannte IGeL-Leistungen, von Patientinnen und Patienten leider selbst getragen werden.
Falls Sie eine urologische IGeL Leistung wünschen, beraten wir Sie gerne.